Hier sind nun einige Beispiele aufgeführt, bei denen Asterisk® für verschiedenste Lösungen eingesetzt werden kann.
Asterisk stellt einen zentralen Speicher für Sprachnachrichten zur Verfügung. Diese können auch wahlweise per E-Mail zugestellt werden. Jeder Benutzer kann seine eigene Sprachbox erhalten. Am Telefon wird signalisiert, ob neue Nachrichten vorhanden sind (MWI).
Asterisk wird auch häufig dafür eingesetzt, um ein vorhandenes TK-System, um diese Funktion (bzw. die folgenden Funktionen) zu erweitern.
Jeder Mitarbeiter kann seine eigene Faxnummer erhalten und kommende Faxe werden als PDF per E-Mail zugestellt. Abgehende Fax-Server-Funktionalität kannn durch Zusatzsoftware wie Hylafax oder CAPI-Treiber 1) realisiert werden.
Apple's iPhone, iPad oder iPod touch lassen sich sinnvoll als zusätzliche SIP-Endgeräte in Asterisk einbinden, ob intern oder extern (optional mit Verschlüsselung (TLS/SRTP), über VPN, mit Jabber/XMPP-Funktionen), als Ersatz für schnurlose Telefone (DECT).
Auch für kleinere Firmen sind, einfach zu bedienende, Call Center-Funktionen wie Warteschlangen, Anrufverteilung (auch mit vorgeschalteten Ansagen) und Reporting möglich. Diese Funktion wird auch gern beim Vermittlungsplatz einesetzt. Es können auch Überläufe auf andere Warteschlange, Telefone oder die Voicemail aktiviert werden.
Es können beliebig viele Telefonkonferenz-Räume mit eigener (externer) Einwahlnummer und optionalem Passwort eingerichtet werden. Zusätzlich kann ein Moderator eingerichtet werden, der z.B. Teilnehmern das Wort erteilen kann (für Vorträge, Schulungen, Online-Seminare).
Es können Sprachdialoge/Voice-Menüs 2) (mit Tonwahlerkennung) erstellt werden:
Drücken Sie die 1, um mit dem Einkauf zu sprechen… Drücken Sie die 2, um mit dem Versand zu sprechen…
Diese können beliebig lang (oder mit Untermenüs) sein und unterschiedlichste Funktionen ausführen. Hiermit kann z.B. eine „Automatische Vermittlung“ realisiert werden.
Es können zeitgesteuert (nach Uhrzeit/Wochentag/Datum/Feiertagsliste) Aktionen gesteuert werden. Z. B. verschiedene Ansagen je nach Tageszeit, Urlaubsansagen, Weiterleitung auf andere (auch externe) Rufnummern. Dieses kann auch hervorragend in Verbindung mit mit der Blacklist-/Whitelist-Funktion eingesetzt werden.
Call Center dürfen inzwischen nicht mehr mit unterdrückter Rufnummer anrufen. Außerdem muß je Projekt (nicht je Arbeitsplatz!) eine eindeutige Rufnummer übermittelt werden (zum Schutz des Verbrauchers). Dieses ist mit den meisten herkömmlichen (auch sehr teuren) Telefonanlagen oftmals nicht möglich.
Für diesen Einsatz wird Asterisk zwischen der Amtsleitung und der vorhandenen TK-Anlage angeschlossen.
Nun kann durch Wählen einer zusätzlichen „Vorwahl“ 3) (oftmals automatisiert) erreicht werden, dass die abgehende Rufnummer für diesen Anruf anhand einer Tabelle geändert wird 4).
Bei dieser Lösung kann z.B. per Mobiltelefon eine bestimmte Rufnummer des Asterisk-Servers (kostenlos) angerufen werden.
Asterisk überprüft die Rufnummer des Anrufers, nimmt aber nicht ab, sondern trennt das Gespräch und ruft den Mobilfunk-Teilnehmer automatisch zurück 5). Dieser erhält nun eine Ansage und die Aufforderung ein Passwort einzugeben. Danach kann er über den Asterisk weiter wählen (optional mit der Absender-Rufnummer seines Arbeitsplatzes in der Firma).
Diese Lösung ist für Firmen interessant, die zu günstigen Tarifen die Mobiltelefone ihrer Mitarbeiter erreichen können.
Es können mit einfachen Mitteln Filialen oder kostengünstige Home Office-Arbeitsplätze über IP (z. B. DSL oder Kabelanschluss) angebunden werden. Diese Standorte können dann untereinander kostenlos telefonieren.
Für die Anbindung eines Home Offices würde z. B. eine AVM FRITZ!Box Fon als Hardware ausreichen.
Für kleinere Lösungen kann die AVM FRITZ!Box Fon (7170 oder neuer) als ISDN/Analog-auf-IP-Gateway am Asterisk eingesetzt werden, um sich die Telefonie-Hardware zu sparen.
So können einige der oben genannten Funktionen (welche die FRITZ!Box nicht selbst anbietet) auch für kleine Firmen, Selbständige und Freiberufler ermöglicht werden. Auch Personen, die viel unterwegs sind, und für bestimmte Anrufer jederzeit erreichbar sein müssen (jedoch nicht immer für alle) können damit z. B. die Blacklist-/Whitelist-Funktion nutzen.
Fallbeispiel für den effektiven Einsatz von Asterisk bei der „IC Public Relations“ in Hamburg:
Case Study IC Public Relations
Original Telefon-Fotos © Bernd Boscolo, Andreas Morlok, Sebastian Bernhard / Pixelio